Get CARRIEd away…

Es gibt Carrie-Girls und es gibt Natasha-Girls. Das ist meine weise Erkenntnis. Und soooo viele Männer schnappen sich ein Natasha-Girl, obwohl sie doch eigentlich tief in ihren Herzen (sofern vorhanden) eine Carrie wollen. Aber mit einem Natasha-Girl ist es bequemer. Smooth sailing sozusagen.

Kurz zusammengefasst, damit jeder weiss wovon ich spreche: Ich habe gerade Ferien und gebe mir gerade mal wieder den vollen Sex and the City-Marathon. Am Ende von Staffel zwei trennt sich Carrie von ihrer grossen Liebe Mr. Big, weil dieser sich einfach nicht richtig binden will. Ein paar Monate danach heiratet er Natasha. Hübsch, aber langweilig. Just plain boring. Carrie hintersinnt sich und fragt: „Wieso sie? Und vor allem, wieso nicht ich? Wolltest du einfach MICH nicht heiraten?“ Er antwortet: „Das mit uns war einfach so… kompliziert.“ Und Carrie versteht.

Mit einer Carrie ist es Liebe. Es ist Leidenschaft, Spass, eine tiefe Verbindung – eine Seelenverwandtschaft. Es ist aber auch nicht immer ganz einfach. Denn wo die ganz grossen Gefühle im Spiel sind, kann es auch knallen. Man ist eifersüchtig oder hat Angst, den Partner zu verlieren und darum vielleicht auch eine innere Angst, nicht gut genug zu sein, diese Person bei sich zu halten. Und darum auch Angst, sich zu sehr an diese Person zu binden. Denn man macht sich schlussendlich verletzbar. Und darum entscheiden sich offenbar viele Männer am Ende lieber für ein Natasha-Girl. Ein Natasha-Girl ist eine sichere Bank. Sie ist toll, keine Frage! Sie will all das, was Mann sich auch wünscht. Es läuft einfach auf einmal alles reibungslos, man passt gut zusammen, ist beste Freunde, versteht sich blind und man kann sich sicher sein, dass nun alles geregelt ist. Auf dem Papier passt alles. Die Vernunft schreit „Ja!“. Schnapp dir diese Frau und du bist versorgt.

Das mag jetzt etwas verbittert klingen. Aber fast immer, wenn meine Freundinnen und ich die neue Partnerin eines unserer Ex-Freunde gesehen haben, fragten wir uns: „Why her? Warum jetzt bitte, von all den Frauen auf der Welt, ausgerechnet die?“ Oder wenn mein heimlicher Schwarm, gemäss geheimer Quelle, mit einem Schluck Wasser ausgeht. Wenn die Beiden für einen Aussenstehenden nicht wie frisch verliebt wirken… Why her? Versuch doch noch etwas anderes und geh mit mir aus! Vielleicht bin ich ja deine Carrie? Ok, das mag jetzt eine normale weibliche Reaktion sein. Aber kennt das nicht jeder, diesen “Hä?!??”-Effekt?

Kann ein Natasha-Girl einen auf Dauer glücklich machen? Ich glaube nicht. Denn es wird immer irgendetwas fehlen. Und ich bin überzeugt: Irgendwann läuft jedem Mann seine Carrie über den Weg. Und dann? Für jeden gibt es die Eine. Die eine Carrie. Aber viele sind zu feige, sich darauf einzulassen. Es wird dadurch aber auch die Leidenschaft füreinander fehlen. Denn ich glaube nicht, dass man ein Leben lang wirklich zusammen glücklich sein kann, wenn die Leidenschaft fehlt. Wenn nicht (zumindest früher mal, ich weiss ja nicht wie es nach 30 gemeinsamen Jahren so ist) die ganz grossen Funken gesprüht haben. Ich will eine Carrie sein! Jede Frau will für ihren Mann eine Carrie sein. Und ich will hier gar nicht über die diversen Natasha-Girls herziehen. Jede Frau ist wahrscheinlich eine Natasha, bis sie auf ihren Mr. Big trifft. Und man muss sie auch gar nicht bemitleiden, denn das Ganze gilt natürlich auch für die umgekehrte Variante. Viele Frauen geben sich mit weniger zufrieden, als sie es sich in ihren kühnsten Mädchenträumen gewünscht haben.

Oder ist meine Einstellung diesbezüglich einfach naiv? Ich bin mir nicht ganz sicher. Jeder muss schlussendlich selber wissen, was ihm in einer Beziehung am wichtigsten ist. Es ist oft so, dass man zusammenbleibt, weil „eigentlich alles stimmt“. Und diese Beziehungen funktionieren! Natürlich funktionieren sie, sonst wäre es ja unsinnig. Aber es ist nicht das grosse Kribbeln, es ist irgendwann nicht mehr spannend und der Partner wird zu einer Selbstverständlichkeit. Wenn das ausreicht – gut. Wenn nicht: Sucht nach eurer Carrie – and get carried away. Ich glaube, dass es sich lohnt. Und PS: Mr. Big und Natasha trennen sich wieder (duh?!) und ganz am Ende – wie könnte es anders sein – finden er und Carrie doch noch zusammen. Tja, ich sags ja…

xoxo, Stella

Stella

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